Chlamydien bei Kinderwunsch.
Chlamydien (Chlamydia trachomatis) sind Bakterien, die vor allem durch Geschlechtsverkehr übertragen werden und eine Entzündung im Bereich des Unterleibs hervorrufen können. Viele Frauen und Männer sind Träger dieses Bakteriums. Ein Nachweis erfolgt mittels einer Blutuntersuchung und kann in Ihrer Kinderwunschklinik durchgeführt werden.
Eine Infektion kann unterschiedliche Ausprägungen haben und bei Frau und Mann unterschiedliche Symptome zeigen. Das Heimtückische an der Erkrankung ist, dass bei einem Großteil der Betroffenen keine Symptome auftreten und das Bakterium so ungehindert weitergegeben werden kann.
Dies lässt sich mit einer Blutuntersuchung nachweisen und kann in Ihrer Kinderwunschklinik durchgeführt werden.
Symptome.Treten Symptome auf, so kann es bei der Frau zu starken Unterleibsschmerzen mit Entzündung der Eileiter und Eierstöcke (Adnexitis), Zwischenblutungen, eitrigem vaginalen Ausfluss bis hin zu hohem Fieber und akuter Verschlechterung des Allgemeinzustands kommen. Auch Harnwegsinfektionen können dabei auftreten.
Beim Mann können eine Harnwegsinfektion mit Brennen beim Wasserlassen auftreten, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, vermehrter wässriger oder sogar eitriger Ausfluss aus dem Penis bis hin zu Entzündungen der Prostata auftreten.
Therapie.
Wird eine Chlamydieninfektion festgestellt, sollte sofort eine Antibiotikatherapie mit z.B. Azithromycin oder Doxycyclin begonnen werden. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass auch der/die Partner/-in mittherapiert wird. Je nach Krankheitsbild wird die Dauer der Therapie und die Dosierung der Medikamente angepasst.
Führen Chlamydien zu Unfruchtbarkeit?
Eine Entzündung durch Chlamydien kann sowohl für die Eileiter als auch für die Gebärmutterschleimhaut schwerwiegende Folgen haben. Auch ohne Symptome können die Chlamydien die Eileiter verkleben (siehe
verklebte Eileiter) und in der Folge zu Eileiterschwangerschaften und Kinderlosigkeit führen.
Solche Folgen sind nicht mehr durch eine antibiotische Behandlung zu beheben. Ist der Eileiter einmal nachhaltig geschädigt, wird er sich ohne ärztlichen Eingriff nur sehr selten komplett regenerieren können. Zusätzlich können Chlamydien die Umgebung der Gebärmutterschleimhaut nachteilig verändern und stehen im Verdacht, zu vermehrten Fehlgeburten und zu Unfruchtbarkeit zu führen.
Beim Mann kann eine nicht behandelte Infektion durch Chlamydien zu chronischen Harnwegsinfektionen mit Schmerzen in Hoden und Nebenhoden führen. Die Prostata kann ebenfalls betroffen sein. Insgesamt kann es also zur Einschränkung der Fruchtbarkeit durch negative Veränderungen der
Spermienqualität kommen.
Eine Chlamydieninfektion ist somit ein häufiger Grund für Paare, sich in einer unserer Kinderwunschklinik vorstellen. Bei uns können diagnostische Verfahren (Spermiogramm, Eileiterdurchgängigkeitsprüfung) eingeleitet und Therapien, wie
IVF oder auch ICSI geplant und durchgeführt werden.